Ja, Neuseeland ist einfach traumhaft. Als Mitteleuropäer ist man zuerst "geblendet" von der Natur, von der Einzigartigkeit.
Doch wenn man sich mit den endemischen Tieren und Pflanzen dort beschäftigt, sieht man bald, dass auch dort nicht alles so ist, wie es sein soll.
Schon vor dem Urlaub haben wir uns in Neuseeland erkundigt, wo die Chancen gut stehen die stark bedrohten Laufsitttiche in freier Wildbahn zu sehen.
Auf der Nordinsel besteht die Möglichkeit drei Laufsitticharten in natura zu sehen:
Springsittiche sind noch relativ weit verbreitet in den Waldparks (Nationalparks, Forestparks). Diese Art lebt vorzugsweise in den Baumkronen der Regenwälder und ist deshalb relativ gut vor eingeschleppten Raubtieren geschützt. Aber dort hört man sie zwar oft, doch sie zu sichten ist sehr schwierig.
Ziegensittiche gelten auf dem Festland als stark bedroht, weil sie sich oft in bodennähe aufhalten und auch die Nester leichter von Raubtieren gefunden werden. Diese Art sieht man mit hoher Wahrscheinlichkeit nur in geschützten Gebieten.
Alpensittiche: Diese art ist endemisch für die Südinsel, allerdings wurden vor etwa zwei Jahren 3 Pärchen auf eine Insel in der Bay-of-plenty angesiedelt. Diese Art ist die am stärksten bedrohte Laufsittichart mit weniger als 200 lebenden Individuen. Auf diese Weise soll das "Risiko" auf eine dritte Population verteilt werden.
Diese Tiere zu sehen ist wahrscheinlich ein rein theoretische Möglichkeit.
Der Artenschutz wird in Neuseeland gross geschrieben, viele freiwillige Helfer unterstützen diese Projekte.
Weil das Hauptproblem für die Tierwelt die eingeschleppten Raubtiere sind, werden Schutzgebiete für diese eingerichtet, die von den Raubtieren befreit werden und effektiv gegen eine Neubesiedlung geschützt werden.
Gut dafür geeignet sind Inseln, die dem Festland vorgelagert sind. Der Ozean bildet so eine natürliche Besiedlungsbarriere.
Beispiel TIRITIRI-MATANGI-ISLAND bei Auckland, als eines der wichtigsten Artenschutzprojekte der Gegend.
Hier sahen wir zahlreiche Ziegensittiche, im weiteren Verlauf des Threads mehr dazu.
Auch elektrische Schutzzäune ausreichender Höhe mit baumfreiem Schutzstreifen verhindern das Eindringen von Raubtieren in sensible Bereiche.
Beispiele
Zealandia bei Wellington
und Maungatautara-island-trust
Zoologische Gärten sind stark in den Artenschutz mit eingebunden In Otogaranga werden Ziegensittiche Zwecks Wiederaussiedlung in einer großen Freivoliere mit natürlichem Baumbestand gezüchtet. Sie leben dort mit weiteren gefährdeten Neuseelandbewohnern zusammen.
In großräumigen Parks (National- , Forest-) wird die Pestcontrol mit Giftködern betrieben. Für jede betreffende Raubtierart werden spezielle Fallen aufgestellt, deren Anblick ein ständiger Begleiter der Wanderungen ist.