toni hat geschrieben:@ Ziegenhirte: liebevoller und energischer Protest gegen die Formulierung "arme Kreatur". Gib ihnen ihre Würde zurück und Du ( man ) wird reich entlohnt. Die Handikapvögel meistern ihr Leben oft auf überraschende Weise.
Beispiel: Pflaumenkopf-Einbein juckt es. Er hängt sich in die Zimmervolierendecke - vergittert - und kratz sich mit dem verbliebenen Bein. oder legt sich oben auf der Decke auf die Seite und los gehts. Bei süßem Obst, das oft per Papageienspieß serviert wird, ist der Pflaumi oft der erste. Zurückstecken muss der jedenfalls nicht.
Ein Rosella, auch Einfüßer, mit ins Leere tretendem Beinstumpf braucht auch kein Mitleid. Absolut nicht.
Wichtig und richtig ist die Beobachtung, das viele Piepser , z.B. aus dem "Fachhandel" "schließlich auftauen"
( Wenn die erzählen könnten... )
Ja ich bin mir durchaus bewußt, dass Handicapvögel das Leben durchaus leichter und ohne Selbstmitleid leben, als Tiere der Gattung "Homo sapiens" mit weitaus weniger wiegenden Behinderungen. Wenn man über drei Jahre hinweg ein solches Handicap-Tier pflegt, welchem der TA eine maxmale Lebenserwartunfg von 12 Monaten gab, wenn man diesem stolzen Wesen seinen Tagesrhytmus angepasst hat und seine Nacht gewidmet hat, weiß (man), dass es hier ums blanke Überleben ohne Gedanken an das "Was-währe-wenn" geht.
Dennoch; Widerspruch gegen den liebevollen und energischen Protest gegen die Formulierung "arme Kreatur".
Diese Tiere sind arme Kreaturen, weil sie dem Gutdünken, der vermeindlich stärkeren Kreatur "Mensch" ausgeliefert sind; was sie daraus machen ist eine Sache, was unter der Obhut eines der Artbezeichnung würdigen Individuums, eines "denkenden Menschen" für ein Leben möglich gewesen wäre, ist die andere Seite der Medaille.
In meinen Augen ist "Retorik" die Kunst auf einander zu zu gehen -"sich Brücken zu bauen", um einen Konsens in der Komunikation zu finden. Dies versuchte ich, denn unsere "Einstellung" zum Punkte Artenschutz scheinen nicht sehr weit aus einander zu liegen.
toni hat geschrieben:Ein eigener Nachtrag: Ich weiß, dass ich noch längst nicht Alles perfekt gemacht habe....
Dies sind aus meiner Sicht die waisesten Worte dieses Postings. Auch bei uns ist nicht ALLES perfekt, doch wir wollen dazu lernen und die Haltungsbedingungen in unseren Möglichkeiten optimieren. Eine "optimale Haltung" eines Tieres, welches nuturgemäß in einem föllig anderem Lebensraum, als die klimatischen Vorrausetzugen der Gefangenschaft bieten können, gedeiht, ist eine Variable, die nur annäherungsweise erreicht werden kann. Also ist es nur ein Versuch sich die eigentlich natürlich gegebenen Bedingungen an ein optimales Leben möglichst zu erreichen. Dies ist leider die Basis jeglicher Domnestizierung von Tieren.
toni hat geschrieben:Durchbrechen der Distanz bewirkt Unfallgefahr: Kann gar nicht eindringlich genug betont werden, verbleibt aber niemals ganz, denn die Distanz wird z.B. bei mir von den Kleinchen aufgehoben. Sehr sehr gefährlich!!
Ich denke mir, hier ist ein Feingefühl der Tierhalter für die entsprechende Situation gefragt. Die Tiere verhalten so wie so nciht so, "wie es geplant" ist. Ja, auch wir freuen uns, wenn das Futter aus unserer Hand geholt wird - wohl ein Urinstinkt der Menschheit - aber auch du schriebst es: Es ist nicht die Bedingung für eine adäquate Fürsorge, oder?
toni hat geschrieben:Paarbildung in der Vergesellschaftung. Eindeutig JA, aber Papageien sind wählerisch, Also heißt es manchmal warten, bis zufällig der oder die Richtige kommt. Mehr als deutlich schon mehrfach erlebt.
Sorry, es war nur meine Neugierde, wie sich Ziegensittiche in so einer Situation verhalten, also in so einem Multikulti-Schwarm
toni hat geschrieben:Ich wollte nur mal daran erinnern, das unsere Schätzchen in der Natur ganz einfach BEUTE sind.
Hier wiederspreche ich energisch: In dem Lebensraum, in dem die Artentwicklungen der Gattung der Laufsittiche erfolgte, gab es keine Sperber, kaum Raubtiere, nur ein paar wenige Eulen. Das Einschleppen dieser Raubtiere in die natürlichen Habitate dieser Tiere hat dazu geführt, dass Ziegensittiche und ihre Gattungsgenossen in natura zu den am stärksten bedrohten Tierarten der Welt gehören. Die Konfrontation mit diesen Tieren ist also auch eine Folge der Domnestizierung !
toni hat geschrieben:Auch mal bedenken, wenn Heimtierhaltung bekrittelt wird. Jede Medaille hat zwei Seiten.
So, auch diese Gedanken sind geäußert und ergänzen meine bisherigen Stellungnahmen.
LG Toni
Dem gibt es nichts hinzu zu fügen!