Nur am Rande, es handelt sich NICHT um FederSPULmilben, sondern um eine Milbenart der Gattung Neocnemdocoptes, die noch keinen deutschen Namen hat.
Die Entdeckung dieser Parasiten geht auf Arbeiten der Arbeitsgruppe um Dr. Schöne zurück, die Ergebnisse hierzu wurden erst vor ca 2 Jahren veröffentlicht und Tieärzte, die sich diesbezüglich nicht fortbilden, kennen diese Milben deshalb noch nicht.
Dr Schöne geht in seinen Veröffentlichungen von einer Besiedlungsdichte von über 85% aller Laufsittiche in Europa aus, auch werden nahzu ausschließlich nur Laufsittiche, also Ziegen und Springer besiedelt.
Der Unterschied zu Federspulmilben ist der, dass diese Art auf den Federspulen lebt und nicht in diesen. Federspulmilben führen kaum zu vermehrten Federverlust, die Besiedlung mit dieser Art jedoch schon.
Im Homepagebereich befindet sich eine Seite zu dieser Problemstellung, die mit Dr. Schöne abgesprochen ist, hier findest du auch eine beschriftete Bilderreihe und Hinweise auf die Veröffentlichungen.
"Rupfen" ist fehlgeleitetes Sozialverhalten. Laufsittiche zeigen aber zur Festigung der Partnerschaft kein gegenseitiges Putzverhalten, wie z.B Nymphensittiche, deshalb ist es ausserhalb der Nestlingszeit extrem unwahrscheinlich, dass eine Ziege eine andere rupft. Wir kennen nur einen dokumentierten Fall, dass sich eine Ziegenhenne selbst gerupft hat, 99% der uns berichteten angeblichen Mauser- und Rupfprobleme konnte durch eine Milbenbehandlung beseitigt werden. Gerade wenn der Federverlust am Kopfbereich vorhanden ist, wo sich die Tiere nicht selbst rupfen können, liegt ein Verdacht auf Neocnemidocoptesbefall deshalb auch sehr nahe.
Der Federverlust setzt mit beginn der ersten Mauser der adulten Tiere ein, also genau dann, wenn die Tiere von den Züchtern meist abgegeben werden oder in die Zoohandlungen wandern. Meist erholt sich das Federkleid für kurze Zeit, bis sich die Milbenpopulation wieder erholt hat und genügend Tiere beinhaltet, um zu dem Federverkust zu führen - die Populationen verkleinern sich ja immer drastisch, wenn die Federn samt Milben ausfallen.
Sowohl die Federspulmilben, als auch die hier vermutete Art sind sehr einfach und effektiv zu behandeln. Die verstecken sich nämlich nicht in Nischen der Volieren und eine Desinfektion der Umgebung ist nicht notwendig.