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Wir versuchen mit unserer Erfahrung bei Krankheiten zu helfen, aber dieses Forum kann und soll nicht den Tierarztbesuch ersetzen. Gerne geben wir Tipps für den ersten Tierarztbesuch oder wo bei euch ein vogelkundiger Tierarzt praktiziert.

Moderator: Ziegenhirte

Umfrage zur Mauser-; Milbenproblematik bei Laufsittichen

Meine Ziege hat kahle Stellen, besondern um die "Öhrchen", war aber noch nicht beim Tierarzt
3
21%
Meine Ziege hat/hatte kahle Stellen, beim Tierarzt wurden Milben diagnostiziert
7
50%
Meine Ziege hat/hatte kahle Stellen, der Tierarzt diagnostizierte keine Milben bzw. die Milbenthematik ist ihm unbekannt.
4
29%
 
Abstimmungen insgesamt : 14

Umfrage zur Mauser-; Milbenproblematik bei Laufsittichen

Beitragvon Hühn » Fr 15. Mär 2013, 17:49

Mich würde mal interessieren, wieviele Läufer denn so betroffen sind.......
Hühn
 

Re: Umfrage zur Mauser-; Milbenproblematik bei Laufsittichen

Beitragvon Ziegenhirtin » Fr 15. Mär 2013, 20:31

:ziege:daumen:
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Re: Umfrage zur Mauser-; Milbenproblematik bei Laufsittichen

Beitragvon Karlson » So 17. Mär 2013, 14:25

Ob mein Ta vorher diese Milbenart kannte weiss ich gar nicht....von mir hat er sie auf jeden fall kennengelernt dank euch :ziege:knuddel:
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Re: Umfrage zur Mauser-; Milbenproblematik bei Laufsittichen

Beitragvon Peerappl » Do 8. Mai 2014, 12:50

Ich weiß nicht wo ich`s hintun soll/kann/muß:

Gestern versuchte ich hier was über das sehr komplexe Thema >Milben< zu lernen,
weil allein meine "Pelzmantelträger"-Milben-Erfahrungen bei Vögeln weniger brauchbar sind
+ Buttjes Frau(Fundvogel), so wie mir ihr Pfleger des TH-Münster erklärte, wie alle Vögel prophylaktisch >1 Tropfen< kriegte.
Meine Sorge galt nun natürlich der möglichen Reinfektion (im Ping-Pong-Effekt)
falls Buttje -der ja bis zum Einfangen wenigstens 8 Tage güldene Freiheit genoß- sich in der Wildnis angesteckt haben könnte - - - + keinen Tropfen bekam :Ziegen:schaem:

Ziegenhirte hat zu dem Thema einen wunderbaren Artikel verfasst, der sehr gute Grundinfo enthält + auch einen Link, der zu einer -hm, seeehr wissenschaftlichen- Seite führt.
Dort ist ALLES fachlich korrekt + ich las mich pflichtbewußt durch ALLES durch, um nichts zu versäumen.
Doch die hehre Wissenschaft ist immer derartig umschweifend + bis ins aller-allerkleinste Detail ausführend, das ich jetzt noch ganz wuselig im Kopp bin :ziege:schreck:
Darum beschloß ich es anderen Lernwilligen bischen leichter zu machen + versuchte das Ganze (sinnvoll) einzukürzen. D.h. ich zog nur das raus was man sofort wissen will + markierte das Wichtige + Allerwichtigste, damit ihr es ohne lange nachzusuchen -wo stand nochmal was ???- sofort wieder zur Hand habt :ziege:liebst:

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Auflistung des Institutes für Parasitologie der Vet.Fak.Uni. Leipzig
I. Federmilbenarten und ihre Wirte:

Stamm: Arthropoda
Klasse: Arachnida
Unterklasse: Acari
Ordnung: Astigmata
Überfamilie: Analgoidea
Familie: Alloptidae
Unterfamilie: Alloptinae

Familie: Dermoglyphidae
>>> Dermoglyphus sp.: Ziegensittich + Halsbandsittich

+++++++++++++++++++

Familie: Xolalgidae
Unterfamilie: Ingrassiinae

>>> Dubininia melopsittaci: Ziegensittich,
Aymarasittich, Barabandsittich, Bourkesittich, Demerarasittich, Glanzsittich, Hoodedsittich, Katharinasittich, Kragensittich, Langschnabelsittich, Mönchssittich, Pennantsittich, Rosellasittich, Rotflügelsittich, Schmucksittich, Schönsittich, Salvadori-Weißohrsittich, Singsittich, Springsittich, Stanleysittich, Vielfarbensittich, Wellensittich, Zitronensittich, uam.

>>> Sidoferus lunula: Ziegensittich + Wellensittich.

**********************************************

II. Federspulmilbenarten und ihre Wirte

Stamm: Arthropoda
Klasse: Arachnida
Unterklasse: Acari
Ordnung: Prostigmata
Überfamilie: Cheyletoidea
Familie: Syringophilidae
Unterfamilie: Pterolichainae

>>> Megasyringophilus platycercus: Ziegensittich,
Königssittich, Penanntsittich, Rosellasittich, Schönsittich, Springsittich, Stanleysittich, uam.

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****************************************

I. Bekämpfung der Federmilben :ziegen:daumen:
Um 1950 (Reinhardt) wurden Federmilben des Nutzgeflügels noch durch Einreiben mit einer Pudermischung aus:

>>> >>> 1 Teil Natriumfluorid und 4 Teilen Talkum <<< <<<
aber auch schon mittels Kontaktinsektiziden auf DDT- oder DDD-Basis u.a., behandelt.

Vogel (1969) bevorzugte zur Bekämpfung der Federmilben bei Tauben ein insektizidhaltiges Tauchbad, wobei der Körper mit Ausnahme des Kopfes etwa 60 Sekunden lang in der entsprechenden Lösung eingetaucht wurde. Danach wurden die Tauben bis zur völligen Gefiedertrocknung in einem warmen Raum verbracht. Wegen gefährlicher Rückstandsbildung wurde die Herstellung und Anwendung von DDT in Deutschland bereits 1972 untersagt.

Nach Hiepe und Ribbeck (1982) sind Federmilben durch eine zweimalige lokale Behandlung mit Akariziden im Abstand von 10 Tagen zu bekämpfen. Hierbei werden die Milben durch Einsprayen oder Einpudern mit Insektiziden, z.B.: Pyrethrumverbindungen, chlorierte Kohlenwasserstoffe (Lindan, Jacutin) oder Bromociclen (Alugan) sowie organische Phosphorverbindungen (Trichlorfon, Dichlorvos) abgetötet.

+++++++++++++++++++++++++++++

In den neunziger Jahren wurde, in Anlehnung an die guten Erfolge mittels Ivermectin(Ivomec®) gegen eine Vielzahl von Parasitenarten bei fast allen Haustieren, dieser Wirkstoff auch zur Bekämpfung von Milben und Federlingen beim Vogel angewendet.

>>> Ivermectin kann beim Vogel auf die Haut getropft werden - sog. Spot-on-Verfahren. Es wirkt systemisch, das heißt es wird über die Haut resorbiert und über Blut und Gewebeflüssigkeit im ganzen Körper verteilt <<<

Quinten (1998) zieht diese Behandlung einer Bekämpfung mit insektizidhaltigen Puder vor.
Dagegen wird von Kummerfeld (1999) bei Federmilben der Einsatz von Kontaktinsektiziden als Puder empfohlen.

Wir haben Behandlungsversuche bei mit Dubininia melopsittaci befallenen Vielfarbensittichen im Spot-on-Verfahren mit Ivomec® (Ivermectin Merial) und Stronghold® (Selamectin Pfizer) durchgeführt.

>>> >>> >>> Es wurde auf die unbefiederte Nackenhaut pro Vogel, mit Durchschnittskörpergewicht 60-70 g aufgetropft: 1 Tropfen Ivomec® S o,27 % (Ferkel und Läufer) <<< <<< <<<
oder
>>> >>> Stronghold® 15 mg <<< <<<

Ivomec® führte nach 2 Tagen bereits zu einer deutlichen Reduzierung + einen sichtbaren Mobilitätsverlust der noch lebenden Milben. Nach 14 Tagen waren keine lebenden Milben mehr feststellbar.

Stronghold® wirkt ebenso wie Ivomec systemisch. 8 Tage nach dem Auftropfen auf die Haut waren alle Milben abgetötet. Bei beiden systemisch wirkenden Insektiziden war festzustellen, dass die Milben auf den Flügelfedern wesentlich früher auf die Behandlung reagierten, als auf den Schwanzfedern.

>>> >>> >>>Eine weitere Versuchsreihe mit doppelter Dosis Stronghold® (2 Tropfen im Spot-on-Verfahren) zeigte keine Veränderung in der Verträglichkeit und Wirkung<<< <<<

>>> >>> Eine Wiederholungsbehandlung ist nach 14 Tagen anzuraten, da eventuell aus Eiern geschlüpfte Larven durch die Behandlung nicht erfasst werden <<< <<<

>>> >>> Bei Nachweis von Federmilben in einem Bestand sind alle Vögel zu behandeln, um einer erneuten Ausbreitung der Federmilben vorzubeugen <<< <<<

>>> >>> Da Mauserfedern sehr häufig noch von Federmilben besiedelt sind sowie aus dem Gefieder gefallene Milben vorhanden sein können, ist die Umgebung des einzeln gehaltenen Vogels oder des Vogelbestandes als begleitende Maßnahme gründlich zu reinigen und mit einem akarizidhaltigen Desinfektionsmittel bzw. Akarizidspray zu desinfizieren <<< <<<

***********************************
++++++++++++++++++++++++++++

II. Bekämpfung der Federspulmilben

Obwohl Borchert (1962), Vogel (1969) und Kummerfeld (1981) zur Bekämpfung der Federspulmilben Tauchbäder in insektizidhaltiger Flüssigkeit (Vogel fordert Tauchbäder in vierwöchigen Abstand) sowie Kummerfeld auch die Behandlung mit Akariziden in Flüssig-, Puder- oder Aerosolform vorschlagen, stellen Hiepe und Ribbeck (1982) fest, dass ein sicher wirksames Bekämpfungsverfahren gegen Federspulmilben bislang nicht bekannt sei.

>>> >>> Vogel vertritt die Meinung, dass sich Invasionen mit Syringophilus bipectinatus verhüten lassen, wenn sich Tauben regelmäßig baden können <<< <<<

Dorrestein u.a. (1997) haben beim Kanarienvogel die in den Federspulen lebenden Federmilben Dermoglyphus passerinus mit:

>>> >>> >>> 0,02 % Ivermectin (in Propylenglykol gelöst) in einer Dosierung von 0,2 mg/kg Körpermasse s.c. (((s.c.: nur direkt unter die Haut spritzen, nicht in Muskel/Ader))) oder durch Auftropfen <<< <<< <<< erfolgreich bekämpft. (((Die Fertiglösung heißt Ivomec)))

>Sie empfehlen eine Kontrolluntersuchung nach 6-11 Tagen. Bei Vorhandensein von lebenden Milben werden die befallenen Vögel auf gleiche Weise nochmals behandelt. In der Regel sind am 15. Tag nach der Behandlung keine Milben mehr vorhanden. Nach 4 Wochen waren alle Vögel des Bestandes negativ<

>>> Nach Quinten (1998) und Kaleta u.a. (1999) hat sich bei Federspulmilben das Spot-on-Verfahren (((auftropfen))) mit Ivomec® bewährt <<<

+++++++++++++++++++++++++++

III. Bekämpfung der Federbalgmilben
Reinhardt (1950) + Borchert (1962) empfehlen bei Befall mit Federbalgmilben:

>>> >>> das Einschneiden der Knoten und Ausquetschen des Inhaltes mit anschließender Einreibung eines Perubalsam-Alkoholgemisches <<< <<<

>>>Vogel (1969) und Kummerfeld (1981) geben auch
>>> >>>Tauchbäder zur Bekämpfung an<<< <<<

>>>Kummerfeld hat aber auch gute Erfahrung mit:
>>> >>> lokalem Auftragen von Odylen nach Rupfen der entsprechenden Hautbezirke gemacht<<< <<<

>>> >>> >>> Aufgrund der Wirksamkeit von Ivomec® gegen Federspulmilben + Stronghold® gegen Federmilben ist mit einem Behandlungserfolg durch Einsatz bei Federbalgmilbenbefall(!!!) ebenfalls zu rechnen <<< <<< <<<

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Meine Erfahrungen mit >Ivomec<:
Macht alle Milben bei allen Tieren wirkungsvoll platt + wird sogar von Rehen bestens vertragen !

Die einzige mir bekannte "Gegenanzeige" gilt nur beim >>>angeborenen + genetisch bedingten<<< Defekt der Hirnschranke:
Sie verhindert das eindringen von Giften/Schadstoffen ins Gehirn.

Wenn diese Schranke nicht tut, so wie bei wenigen Hunderassen + einigen Hunden genetisch betroffener Linien mit >MDR 1-Defekt<, z.B. Collie, vertragen sie absolut nichts was bei Eingang ins Gehirn Schäden verursacht...
liebe Grüße von Buttje + Barbara
Peerappl
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Re: Umfrage zur Mauser-; Milbenproblematik bei Laufsittichen

Beitragvon Tinaeule » Do 8. Mai 2014, 21:54

Vielen Dank, Barbara! Die bei unseren Laufsittichen (Ziegen- und Springsittiche) vor allem oft vorkommenden Milben, die leider bisher wenig bekannt sind, auch vielen Tierärzten noch nicht, da sie erst 2010 entdeckt worden sind, sind die sogenannten Neos, worum es auch in dieser Umfrage geht. Auch sie sind mit Ivomec vorzüglich zu behandeln. Sie sind nicht groß gefährlich, nur sehr lästig, vor allem optisch. Sollte dein Buttje sie haben, würde man es am Federkleid sehen, und dann ist es früh genug, zu behandeln. Die Praxis, vorsorglich Medikamente zu geben, kann im Tierheim verstehen, würde es aber privat nie machen. Schön, dass Du Dich so gut vorbereitest, und schön, dass es mit Alice aus Münster offenbar klappt!
Liebe Grüße
Tinaeule
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