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Moderator: Ziegenhirte

Mauserprobleme bei Ziegensitichen und Springsittichen

Beitragvon Ziegenhirte » Di 31. Mai 2011, 15:11

Ich möchte an dieser Stelle meine Aufmerksamkeit auf ein großes Problem der Laufsittiche lenken.
Immer wieder haben wir über "extreme Mauser", "Kahlheit im Kopfbereich" bei Laufsittichen gelesen oder es wurde uns davon berichtet.
Neuste Arbeiten von der Arbeitsgruppe um Dr. Schöne scheinen hier Licht ins Dunkel zu bringen.
Ich zitiere hier aus dem Hompagebereich des KAKARIKI-PARADISE.

Federspulmilben:
KAKARIKI-PARADISE hat geschrieben:Milben, die ihren Lebensraum an und in den Federspulen des Wirtsvogel finden, können bei äußerlicher Begutachtung des Tieres kaum oder nicht gesehen werden, weshalb man diese Parasiten oft nur durch Zufälle entdeckt. Man kann einen Befall aber oft schon bei genauer Begutachtung ausgefallener Federn vermuten.

Wenn wir diese Thematik besprechen, müssen wir bei Laufsittichen allerdings zwei Milbenarten berücksichtigen:

* Federspulmilben
* Milben der Gattung Neocnemidocoptes


Federspulmilben
leben bevorzugt in den Spulen größerer Federn, bedingen wahrscheinlich aber keine nennenswerten Befiederungsauffälligkeiten. Ihr Lebenszyklus spielt sich wahrscheinlich ausschließlich in der Federspule ab und eine Infektion eines Vogel erfolgt wohlmöglich in der Nestlingszeit während des Huderns.
(Lit.: Schöne, Schmidt, Sachse, Schmäschke, Federspulmilben bei Papageien, PAPAGEIEN 2/2011, Seiten 49ff. Hier kann bei Interesse auch noch tiefer in die Materie vorgedrungen werden.)

Nicht jede Feder eines infizierten Vogels muß befallen sein! Wir kontrollieren inzwischen alle ausgefallennen Schwanz- und Schwungfedern auf Verfärbungen im Federkiel.
Makroskopisch scheinen die Hinterlassen- schaften der Milben in den Federspulen, also gelbliche Kotrückstände und Exuvien (alte Chitinhüllen der Milben), die in den Bildern 5, 6, 7, 8 zu sehen sind, ein guter Hinweis auf einen möglichen Spulmilbenbefall zu sein. Diese Rückstände kann man mit dem blosen Auge erkennen.

Die Milben selbst sind sehr klein, je nach Entwicklungsstadium bis zu 1,43mm.

Zur endgültigen Diagnosestellung ist es jedoch notwendig lebende Milben unter dem Mikroskop zu sichten!

bitte siehe auch www.federmilben.de

Bild

Bild

Milben der Gattung Neocnemidocoptes
KAKARIKI-PARADISE hat geschrieben:Neocnemidocoptes-Milben(diese Art)
können auf den Spulen aller Federn leben. Ihr Lebensraum befindet sich im Bereich der Follikelhöhle. Hier sind sie von der äußeren Haut umgeben und deshalb von außen nicht sichtbar.
Sie sorgen für starke Befiederungsauffällig- keiten. Besonders bei stärkerem Befall erfolgt ein Federverlust im Kopf- und Halsbereich. Weil die kleinen Federn schneller ausfallen, als die Größeren, kann man an ihnen schneller einen Befall vermuten. Auch hier ist für die endgültige Diagnosestellung die Sichtung der Parasiten unter dem Mikroskop notwendig! Diese Milben sind noch kleiner, als die zuvor beschriebene Art, nur bis maximal 0,4mm groß.
Der Lebenszyklus dieser Milben spielt sich wahrscheinlich größten Teils in einer aus Hornscheiden aufgebauten Verdickung der Federspule ab. Diese heftet der Spule von außen an. Diese Milbenart bevorzugt Laufsittiche als Wirt und wurde bisher nur mit einer Ausnahme auf einer weiteren Sittichart gefunden.
Je nach Entwicklungsstadium und Geschlecht ist sie kaum bis sehr mobil und kann so weitere Federn besiedeln. Auch hier erfolgt die Infektion eines Vogel wohlmöglich in der Nestlingszeit während des Huderns, erste Symptome treten aber erst mit der Geschlechtreife des Sittichs auf.
(Lit.: Schöne, Schmidt, Sachse, Schmäschke, Laufsittiche- Befiederungsprobleme durch eine bisher unbekannte Milbe, Kleintier. konkret 4/2010, Seiten 29ff. Hier kann bei Interesse auch noch tiefer in die Materie vorgedrungen werden.)

Befiederungsprobleme bei Laufsittichen sind deshalb wahrscheinlich meist auf einen Befall mit dieser Milbenart zurück zu führen.
Ein gleichzeitiger Befall mit Federspulmilben ist möglich, aber nicht für die Befiederungsprobleme verantwortlich.

Bild

Weitere Bilder sind im Homepagebereich eingebunden.
Auch bitte ich darum die Quellenangaben zu berücksichtigen und bei genauerem Interesse dort nach zu lesen.
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Re: Befiederungsstörungen bei Ziegensitichen und Springsitti

Beitragvon Hühn » Di 31. Mai 2011, 20:33

Dann hatten unsere wohl beide Milbenarten......

Weiß jemand ob die zweite Milbenart auch ohne Symptome wie Federausfall vorkommen kann?
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Re: Befiederungsstörungen bei Ziegensitichen und Springsitti

Beitragvon Ziegenhirte » Di 31. Mai 2011, 21:45

Hühn hat geschrieben:Dann hatten unsere wohl beide Milbenarten......

Weiß jemand ob die zweite Milbenart auch ohne Symptome wie Federausfall vorkommen kann?


Momentan ist noch nicht sehr viel bekannt, diese Milbenart wurde erst vor kurzem entdeckt. Aber... es scheint im Moment alles darauf hin zu weisen, dass die Neocnemidocoptes-Milben auf Laufsittichen, für diese Federausfälle verantwortlich zu seien scheinen. - Es ist ein doppelter Konjunktiv! Ein starker Befall führt zu Federausfall, ein geringer wohl nicht unbedingt, ab er niemand weiss bisehr wirklich was "starker" und was "geringer" Befall bedeutet.

Im Moment müssen Daten gesammelt werden, zeigen die Federn Anzeichen (siehe Bilder im Homepagebereich)? ...und bei Verdacht zum vkTA geben, damit er die Milben unter dem Mikroskop finden kann... . Die Neocnemidocoptes-Milben sind so klein, die kann ich noch nicht einmal mit meiner Fotoausrüstung sichten, maximal noch nicht einmal 0,5 mm groß!

Georg
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Re: Befiederungsstörungen bei Ziegensitichen und Springsitti

Beitragvon Kiwi » Fr 12. Okt 2012, 20:30

Ich glaube einer meiner Vögel ist davon befallen .Was sollte ich machen? mit was soll ich behandeln?.Kann man das Mittel frei zu kaufen?
Lieben Gruß :ziege:weinend:
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Re: Befiederungsstörungen bei Ziegensitichen und Springsitti

Beitragvon Ziegenhirte » Sa 13. Okt 2012, 07:44

Hallöchen,
Milbenbefall wird in der Regel mit dem Medikament "I v o m e c" behandelt. Dazu wird das Mittel in den Nacken getreufelt. (2 mal mit ca 10 Tagen Abstand)

Der Milbenbefall sollte dazu aber auf jeden von einem vk TA bestätigt werden, von ihm bekommst du dann auch das Medikament in der für Ziegensittiche richtigen Dosierung.

Hast du denn mal ein aktuelles Bild von dem betroffenen Vogel?


Georg
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Re: Befiederungsstörungen bei Ziegensitichen und Springsitti

Beitragvon Kiwi » Sa 13. Okt 2012, 21:14

So richtig sieht man das noch nicht aber er kratzt sich so oft und verliert am Kopf so fiele kleine Federn das es schon einen weh tut wen man es sieht.Durch Mikroskop betrachtet sieht es schon so aus wie hier das Foto mit den kleinen Federn. Ist ein Arzt unbedingt nötig ? Die Sprechstunde kostet doch auch Geld oder?. :ziege:weinend:
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Re: Befiederungsstörungen bei Ziegensitichen und Springsitti

Beitragvon Ziegenhirtin » So 14. Okt 2012, 11:17

Kiwi hat geschrieben: Ist ein Arzt unbedingt nötig ? Die Sprechstunde kostet doch auch Geld oder?. :ziege:weinend:


Ja, die Sprechstunde kostet auch Geld.
Du benötigst das Ivomec in der richtigen Konzentration, eine zu hohe Konzentration kann für deinen Vogel tödlich enden!
Und du brauchst ein Fläschchen, aus dem du ganz sicher einen einzigen Tropfen heraus drücken kannst, mehr als ein Tropfen kann einem Vogel in der Gewichtsklasse Laufsittich ebenfalls schaden!
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Re: Befiederungsstörungen bei Ziegensitichen und Springsitti

Beitragvon Kiwi » Fr 11. Jan 2013, 16:38

Kiwi und Rudi 018.jpg
Hier ein Bild nach dem Baden
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Befiederungsstörungen bei Ziegensitichen und Springsitti

Beitragvon Ziegenhirte » Fr 11. Jan 2013, 16:47

Das ist ja ein super Schnappschuß, hast du sie denn jetzt behandelt?
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Re: Befiederungsstörungen bei Ziegensitichen und Springsitti

Beitragvon Kiwi » Sa 12. Jan 2013, 14:00

nein :ziegen:nenene: aber man sieht schon das es besser wird .Vogelzüchter sagt es auch das es nur die Mauser ist. :ziegen:daumen:
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