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"Kakariki" bedeutet auf "maori" Laufsittich


Wir versuchen mit unserer Erfahrung bei Krankheiten zu helfen, aber dieses Forum kann und soll nicht den Tierarztbesuch ersetzen. Gerne geben wir Tipps für den ersten Tierarztbesuch oder wo bei euch ein vogelkundiger Tierarzt praktiziert.

Moderator: Ziegenhirte

Luftfeuchtigkeit

Beitragvon toni » Do 20. Okt 2011, 19:23

Hallo miteinander,
angeregt durch das Thema des Würgens ohne Erbrechen möchte ich gerne das Thema der geeigneten Luftfeuchtigkeit hier zur Diskussion stellen. Passt die für das Wohlergehen der Ziesis geforderte Luftfeuchtigkeit und die in Wohnräumen ( im Winter beheizt!!!) gebotene Luftfeuchtigkeit nicht überein, ergibt sich sichtbar/unsichtbar folgendes Problem für unsere Schätzchen...??? Würgen? Gähnen? Oder was?
Liegt hier überhaupt ein Schlüssel für sichtbare Befunde oder ist ein erst langfristig sichtbares Problem zu erwarten.
Und was ist mit den beliebten Bausatzmöbel mit Inbusschlüsselbeigabe, Formaldehyd?? Geht das auf Bronchien und Luftsäcke?
Und was ist mit Feinstaub? Aus dem Gefieder der Sittiche. Welche Auswirkungen und Zusammenhänge sind gesichert bekannt?
Da hier offensichtlich nicht nur von mir im Net auch quergelesen wird, und teilweise ein Erschrecken ob eigener Gefährdungen erkennbar wird, ist es vielleicht von etwas breiterem Interesse.
Vielen Dank vorab.
LG Toni
toni
 

Re: Luftfeuchtigkeit

Beitragvon Ziegenhirtin » Do 20. Okt 2011, 21:30

Ja, das ist ein interessanter Ansatz... :ziege:knuddel:

Ich kanns ja nur aus unserer Sicht sagen...wir haben bei uns täglich stundenlang die Balkontür/Lüftungsschlitze der Schrägfenster auf...wir heizen jetzt definitiv noch nicht, erst im "tiefsten Winter" :ziegen:lachend...ich schmeiß die Balkontür meist erst zu, wenn die Heizkörper anfangen, automatisch zu heizen, also bei ca. 10 Grad :ziegen:roll: , naja, ich zieh mich dann halt warm an... :ziegen:roll:

Wir haben meist so um die 50-60% Luftfeuchtigkeit...also nicht direkt bei den Ziegen gemessen, sondern bei unserem "Arbeitsraum"...

Im März. also im Neuseeländischen Herbst, haben wir, wenn wir Laufsittiche gesichtet haben, eine Luftfeuchtigkeit von 55-100% (meistens eher letzteres) gemessen, letzteres nur, wenns da tagelang geregnet hatte (na ja, war halt oft so...)...in Springsittich-Biotopen war die Luftfeuchtigkeit generell höher als bei Ziegen...bei DEN Luftfeuchtigkeiten würden die Zimmerwände glaub ich schimmeln, egal ob Innen-oder Außen-Haltung?


Menschen, die allgemein allergie-anfällig sind, sollten sich meiner Meinung nach KEINE Tiere anschaffen und erst recht nicht ins Schlafzimmer stellen... :ziege:wessnix:




toni hat geschrieben:Und was ist mit den beliebten Bausatzmöbel mit Inbusschlüsselbeigabe, Formaldehyd?? Geht das auf Bronchien und Luftsäcke?
Und was ist mit Feinstaub? Aus dem Gefieder der Sittiche. Welche Auswirkungen und Zusammenhänge sind gesichert bekannt?



Formaldehyd ist meines Wissens schon seit Jahren nicht mehr erlaubt oder meinst du Sachen aus den USA?

Feinstaub? Weiß net...wir lüften zig Stunden täglich..und saugen..-. :ziegen:kotzend:


Ah ja, nur zwei unserer gefräßigsten Hennen zeigen diese Verhalten des "Würgens" und wie gesagt, nur "ab und an"
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Re: Luftfeuchtigkeit

Beitragvon toni » Do 20. Okt 2011, 21:51

Nimm bitte z.B. Formaldehyd als Synonym für beliebige Umweltgifte in Baustoffen, Teppichböden, Klebern etc. und schon wird deutlich, in welche Richtung ich die Gedanken, nein besser, Bedenken lenken wollte.
Ich habe, das möchte ich betonen, in dieser Richtung keinen speziellen Sachverstand, möchte aber
auch nicht Alles ungeprüft übernehmen, was ggf. verbreitet wird.
Also, zurück zur Anfangsfrage: Was nutzt, was schadet, welche Bedingungen sollen wir anstreben?
Und was ist unvermeidbar? (Feinstaub!), was ist zu vermeiden (eingebrachte Umweltgifte)
Wenn wir genau hinschauen, was uns umgibt, würgt es uns doch selbst!
Danke für die Blumen .. Zitat: ...Interessanter Ansatz...
LG Toni

PS Würgen wegen verschluckter Spelzen bei gierig essenden Ziegen, hmm ?? Das schien mir beim ersten Posting nicht vorzuliegen. :ziegen:kotzend:
toni
 

Re: Luftfeuchtigkeit

Beitragvon Ziegenhirte » Fr 21. Okt 2011, 12:41

Wenn wir hier die Gesundheitsrisiken ein wenig näher begutachten wollen bitte ich euch einfach zuerst einmal zwei Seiten im Homepagebereich mit ein zu beziehen.

Beide Seiten sind in enger Kooperation mit unseren Tierärzten erstellt worden, die ihre langjährigen Erfahrungen bei der Behandlung von Vögeln eingebracht haben.
die Karankeheiten-Seite der Kakariki-Paradise

Den Steckbrief zur Laufsittichhaltung

Wie Sabine schon schrieb, können wir weder in der Wohnungshaltung, noch in der Vogelzimmerhaltung den Luftfeuchtigkeits-Ansprüchen der Laufsittiche gerecht werden. Dieses Manko können wir aber dadurch ausgleichen, dass wir den Tieren ständig größere Badeschalen zur Verfügung stellen. In Zeiten geringer Luftfeuchte baden zumindest unsere Tiere entsprechend oft.

Um auf das "Würgen" genauer sprechen zu kommen:
Hier gibt es etliche Möglichkeiten:
Kommt es nur selten zum Würgen, ist ein harmloses "Verschlucken" von groben Spelzen oder ähnlichem zu vermuten. Die Würgeanfälle geben sich oft von selbst, besonders aber nach Reichen von feuchter Nahrung.

Wird ein Würgen häufiger beobachtet, besonders von mehreren Tieren und es ist kein Brei dabei zu erkennen, ist eine leichte Vergiftung wahrscheinlich. Hier sollte darauf geachtet werden, ob Zusammenhänge zwischen Verhaltensweisen und dem Auftreten des Würgens gesehen werden können. Etliche Zimmerpflanzen sind leicht giftig; einige Orchidenen oder Zamia z.B. enthalten kleine Oxalsäurekristalle in den Blätter, die zu leichten Verletzungen der Schleimhäute führen können und so ein Würgen provozieren. Es gibt aber noch etliche andere Quellen, besonders in der Wohnung, in denen Säuren, Laugen oder Chemikalien zu diesen Erscheinungen führen können. Zitrusfrüchte sind oft gewachst, damit sie schöner aussehen und länger frisch bleiben, Kerzen und und und.

Viel schlimmer ist es, wenn "ein Würgen aufgrund einer Verstopfung des Kropfes oder des Darmes erfolgt. Hierbei ist oft zuerkennen, dass Speisebrei aus dem Schnabel quillt. Diese Verstopfungen können durch zu starke Aufnahme von geschreddertem Papier, Tapete auftreten, auch Fasern, die beim Schreddern aufgenommen werden sind ein häufiger Grund dafür. Gerne werden auch Plastik- oder kleine Metallteile verschluckt, die zu einer Verstopfungssymptomatik führen können.

Zu verwechseln sind diese Würgebewegungen mit rituellem Füttern, besonders von einsamen Hähnen durchgeführt. Diese würgen Essensberei hoch und "füttern" damit Äste, Sitzstangen etc.
Das Kakariki-Paradise beantwortet bereits viele Fragen von Euch, oder besucht uns doch auch auf facebook oder YouTube
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