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Wir versuchen mit unserer Erfahrung bei Krankheiten zu helfen, aber dieses Forum kann und soll nicht den Tierarztbesuch ersetzen. Gerne geben wir Tipps für den ersten Tierarztbesuch oder wo bei euch ein vogelkundiger Tierarzt praktiziert.

Moderator: Ziegenhirte

Re: Freckel putzt sich hektisch und ächzt dabei...

Beitragvon Ziegenhirtin » Do 22. Sep 2011, 19:06

@ freckel

Wenn du hier noch mal rein schauen solltest, mede dich doch bitte - gerne auch per PN...wir wohnen bei dir in der Nähe und würden dich auch zu unsrerm TA fahren, wenn du magst!

Wie offensichtlich du hatten wir anfangs ebenfalls Schwierigkeiten, einen geeigneten TA zu finden, das hat sehr lange gedauert...und manchen Piepern hätte man - im nach hinein gesehen... vielleicht doch helfen können... :ziege:weinend: :ziege:wessnix:
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Re: Freckel putzt sich hektisch und ächzt dabei...

Beitragvon freckel » Sa 17. Mär 2012, 10:20

Hallo Zusammen,

leider haben wir unseren kleinen Schatz verloren.

Aus heutiger Perspektive ist für mich der sogenannte vogelkundige TA nicht unschuldig daran. Zunächst wurde der Vogel untersucht. Es gab ein Spot-On Medikament gegen Milben, obwohl bei einer mikroskopischen Federuntersuchung keine Milben gefunden wurden. Zusätzlich wurde ein Kropf-Abstrich gemacht und der Kot untersucht. Im Kropf befanden sich dann angeblich Pilze und im Kot Bakterien. Also wurde dem Vogel eine Rosskur verschrieben: Antibiotikum UND Antimykotikum!

Es ging Freckel immer schlechter...

Bei dem zweiten Termin in Düsseldorf wurde Freckel dann zunächst geröntgt. Kein Befund, auf dem Bild sah man nichts! Also wurde der Vogel über Nacht dort behalten um am Morgen mit Kontrastmittel mehrfach wieder geröntgt zu werden. Ergebnis (Originalton): "Der Verdauungstrakt ist vollkommen verschoben. Irgendetwas muss hier stark expandieren. Keine gute Prognose."

Für ca. EUR 500,- hätte ich eine etwas genauere Diagnose erwartet! Doch die haben wir nicht erhalten.

Es wurde dann eine Leberkur verordnet. Ca. 15 verschiedene Vitamin-, Aufbau-, Stärkungspräparate. Ich zückte die Kreditkarte...

Zwei Wochen später saß Freckel nur noch wie ein aufgeplustertes Etwas in der Voliere und fraß nicht mehr. Wir haben ihn dann erlöst.

Unser Fazit:
Wenn ein Arzt keine, oder eine nur nebulöse Diagnose stellt, dann ALARM!
Wenn ohne klare Diagnose gleich mehrere Möglichkeiten mit Medikamenten behandelt werden, dann ALARM!
Wenn ständig neue kostenintensive Massnahmen empfohlen werden, dann ALARM!

Wir haben Freckel längere Zeit dabei beobachtet, wie er die Volierengitter ableckte. Nach unserem Verlust ergab die Internetrecherche, dass giftige weil schwermetallhaltige Käfige ein riesengroßes Problem darstellen. Ziegen und Springsittiche reagieren hier besonders empfindlich. Die Symptome sind unspezifisch, jedoch ist erhöhter Juckreiz ein mögliches Symptom für ein Leberproblem. Eine erhöhte Schwermetallkonzentration kann offensichtlich im Blut nachgewiesen werden. Dieses hätte der erste Schritt beim TA sein müssen. Statt dessen wurde die chemische Keule ausgepackt und damit das Problem weiter verschärft. Vielleicht würde Freckel noch heute auf meiner Schulter sitzen und an meinen Ohren ziehen, hätte der sogenannte "vogelkundige" Tierarzt gleich eine Vergiftung mit ins Kalkül gezogen und den Verdacht mittels einer Blutuntersuchung abgesichert.

Ohne eine eindeutige Diagnose - keine Heilung - nur Lotterie!

Übrigens haben wir unsere Voliere entsorgt und durch Edelstahl ersetzt. Alle Spielzeuge mit Metallelementen wurden ebenfalls entsorgt. Wir haben zusätzlich das Futter umgestellt. Mehr frisches Gemüse, keine Sonnenblumenkerne und Nüsse (zuviel Fett und teilweise hohe Belastung mit Schimmel). Kein sogenanntes Markenfutter: Hier werden teilweise Backabfälle bunt eingefärbt und zugemischt. Gewinnoptimierung! Kein loses Futter aus offenen Eimern oder Schütten aus dem sogenannten Zoofachhandel: Hier haben wir bereits Ungeziefer und Mäusekot im Futter gefunden. Frische Zweige zum Knabbern und "Schreddern" werden regelmässig zur Verfügung gestellt.

Um bei unseren anderen Vögeln vorzubeugen wollen wir gerne eine sanfte Entgiftung der möglicherweise bereits aufgenommenen Schwermetalle durchführen. Zusätzlich interessiert uns alles zum Thema Leber und Nieren. Gibt es hier eine mögliche Prophylaxe? Wir reichen bereits Mariendistelsamen, Berberitze und Schisandra. Was gebt Ihr Euren Lieblingen?

Euch allen hier vielen Dank für lieb gemeinte Worte und Geduld!
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Re: Freckel putzt sich hektisch und ächzt dabei...

Beitragvon Ziegenhirte » Sa 17. Mär 2012, 15:52

Ach menno, was ist denn jetzt hier los :ziege:weinend:
Wir fühlen im Herzen und in Gedanken mit dir.

Wie meine Frau schon schrieb, auch wir suchten sehr lange nach einem TA unseres Vertrauens und sind letztendlich in der Taubenklinik / Essen fündig geworden.

freckel hat geschrieben:Unser Fazit:
Wenn ein Arzt keine, oder eine nur nebulöse Diagnose stellt, dann ALARM!
Wenn ohne klare Diagnose gleich mehrere Möglichkeiten mit Medikamenten behandelt werden, dann ALARM!
Wenn ständig neue kostenintensive Massnahmen empfohlen werden, dann ALARM!


Das sehen wir genaus so, deshalb lohnt es sich selbst finanziell oft, nicht den nächst besten TA auf zu suchen.

freckel hat geschrieben:Wir haben Freckel längere Zeit dabei beobachtet, wie er die Volierengitter ableckte. Nach unserem Verlust ergab die Internetrecherche, dass giftige weil schwermetallhaltige Käfige ein riesengroßes Problem darstellen. Ziegen und Springsittiche reagieren hier besonders empfindlich. Die Symptome sind unspezifisch, jedoch ist erhöhter Juckreiz ein mögliches Symptom für ein Leberproblem. Eine erhöhte Schwermetallkonzentration kann offensichtlich im Blut nachgewiesen werden. Dieses hätte der erste Schritt beim TA sein müssen. Statt dessen wurde die chemische Keule ausgepackt und damit das Problem weiter verschärft. Vielleicht würde Freckel noch heute auf meiner Schulter sitzen und an meinen Ohren ziehen, hätte der sogenannte "vogelkundige" Tierarzt gleich eine Vergiftung mit ins Kalkül gezogen und den Verdacht mittels einer Blutuntersuchung abgesichert.

Es ist im Nachhinein natürlich schwer nach zu vollziehen, doch bei der Summe, die du dort lassen musstest, hätte schon eine Blutuntersuch dabei sein sollen. Achso der Spot-on ohne sichtbare Milben im Gefieder kann durchaus richtig gewesen sein, weil eine auf Ziegensittichen oft zu findene Milbenartan der Federkielen unter der Haut lebt. Nur Antibiotikum puls Antimycotikum istschon eine enorme Belastung für den Körper.

freckel hat geschrieben:Übrigens haben wir unsere Voliere entsorgt und durch Edelstahl ersetzt. Alle Spielzeuge mit Metallelementen wurden ebenfalls entsorgt. Wir haben zusätzlich das Futter umgestellt. Mehr frisches Gemüse, keine Sonnenblumenkerne und Nüsse (zuviel Fett und teilweise hohe Belastung mit Schimmel). Kein sogenanntes Markenfutter: Hier werden teilweise Backabfälle bunt eingefärbt und zugemischt. Gewinnoptimierung! Kein loses Futter aus offenen Eimern oder Schütten aus dem sogenannten Zoofachhandel: Hier haben wir bereits Ungeziefer und Mäusekot im Futter gefunden. Frische Zweige zum Knabbern und "Schreddern" werden regelmässig zur Verfügung gestellt.

Das sind auf jeden Fall schon sehr gute Maßnahmen. Besonders im Zimmer sind verzinkte Gitter nicht zu empfehlen, weil sie unter den Wohnungsbedingungen vermehrt "blühen" (oxidieren) können
freckel hat geschrieben:Um bei unseren anderen Vögeln vorzubeugen wollen wir gerne eine sanfte Entgiftung der möglicherweise bereits aufgenommenen Schwermetalle durchführen. Zusätzlich interessiert uns alles zum Thema Leber und Nieren. Gibt es hier eine mögliche Prophylaxe? Wir reichen bereits Mariendistelsamen, Berberitze und Schisandra. Was gebt Ihr Euren Lieblingen?

Wenn du an Artischockenblätter kommst, kannst du diese noch geben, die steigern die Sekretion von Leber und Galle. Ein hervorragendes Lebertherapeutikum ist der Löwenzahn. Sobalt die Pflanzen blühen kannst du die Blüten und Samenstände füttern. Unsere Bande liebt sie nd die Inhaltstoffe haben sehr positiven Einfluß auf die Leberfunktion. In geringen Mengen, mal ein Blättchen, kannst du versuchen Bärlauch zu reichen, dieses Kraut fördert die Entgiftungsgeschwindigkeit des Körpers, nur unsere rühren den nicht an.
In Marienditelsamen ist der Wirstoff Silymarin nicht sehr konzentriert, es gibt in der Apotheke Kapseln mit Mariendisteltrockenextrakt. Nimm die Steckkapseln (gibt diverse Anbieter), die kannst du einfach öffnen und das Pulver ins Futter mischen.
Das Kakariki-Paradise beantwortet bereits viele Fragen von Euch, oder besucht uns doch auch auf facebook oder YouTube
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Re: Freckel putzt sich hektisch und ächzt dabei...

Beitragvon Hühn » Sa 17. Mär 2012, 18:57

Pilzmittel und Antibiotika muß/kann man zusammen geben.

Wenn man einem Vogel nur Antibiotika gibt, der Pilze hat, dann vermehren sich diese. So haben wir unsere erste Henne verloren.

:Ziegen:schaem:
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Re: Freckel putzt sich hektisch und ächzt dabei...

Beitragvon Hühn » Sa 17. Mär 2012, 19:13

Welcher Doc in Düsseldorf war das denn?
Gerne per PN.....
Hühn
 

Re: Freckel putzt sich hektisch und ächzt dabei...

Beitragvon Karlson » Mo 19. Mär 2012, 09:04

Oh, das tut mir sehr leid :ziege:weinend: komm gut ins Regenbogenland kleiner Frekel :ziege:knuddel:
Ich weiss wie es dir jetzt geht...war ich doch auch schon in einer ähnlichen Situation *heul*

Wir haben damals auch die Kapseln bekommen für Zimti, einfach aufmachen und übers Lieblingsfutter streuen.
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Re: Freckel putzt sich hektisch und ächzt dabei...

Beitragvon peti » Mi 21. Mär 2012, 14:46

Oha, vielleicht war es auch sch on zu spät für das arme Tier und er traut sich nicht mehr her bzw. hält es nicht mehr für nötig.
Liebe Grüße von peti und ihren Warmduschern,

besucht uns doch mal in petis welli garten unter http://home.arcor.de/dpetrenz
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