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Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon Stefan_1981 » Mo 4. Nov 2019, 11:17

Moin zusammen,

meine Frau und ich haben ein Haus gekauft und mit diesem zuammen eine große Außenvoliere (Fotos folgen) mit 6 Ziegensittichen. Die Voliere ist wie ein 8eckiger Pavilion gebaut und misst ca 2,5m an der höchsten Stelle und ca 3,5 bis 4m im Durchmesser. Sie ist unterteilt in Vorraum (Schleuse) und 2 Flugabteilen die über ein "Bullauge" miteinander verbunden sind und die Tiere jederzeit von Abteil 1 in 2 wechseln können.
Leider kann ich zu den Tieren nicht viel sagen da der Vorbesitzer, von dem wir gekauft haben seinerseits ebenfalls die Voliere mit Besatz vom Vorbesitzer übernahm. Ich kann absolut nichts sagen zum Alter der Tiere zB.

Ich habe direkt mal drei Fragen.
1. Ich fänd es glaube ich schöner aus den 2 Abteilen eines zu machen. ich denke mal die Tiere fänden es auch besser den einen Meter mehr flattern zu können.
2. Auf dem Boden sind Betonplatten verlegt auf denen wiederum eine Art Rindenmulch liegt. Mittlerweile besteht der aber aus einem Großteil Kot und Futterresten. Ich wollte den Boden erneuern und zwei verschiedene Bereiche einrichten. Den einen Teil mit Estrichsand (Tip von einem Bekannten der Papageien hält) und einen Teil wieder so Rinde ... was nehm ich denn da ? Pinienrinde ?
3. Im größeren der Beiden Abteile steht ein traurig dreinschauender Ast, oder besser gesagt ein Stück Stamm mit etlichen Ästen die von ihm abgehen. Keine Ahnung was es mal war aber er ist komplett geschält, vollgekotet und hat auch offensichtlich Wurm oder Käferlöcher. Was kann ich da reinsetzen ? Ich hatte sogar die Idee einen lebenden Haselnuss-Strauch einzupflanzen. Andere Ideen ? Könnte ich einen frischen Buche Stamm zB einsetzen ?

Ich werde nachher mal Fotos hochladen, damit ihr das besser beurteilen könnt.
Stefan_1981
 
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon Jorla » Mo 4. Nov 2019, 14:27

Hallo Stefan,

schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Ohne Fotos ist es natürlich etwas schwieriger, aber ich werde mal versuchen, Dir shconmal ein paar Fragen zu beantworten.

zu 1. Wenn sich Deine Zicken vertragen und Du keinen Bedarf hast, sie voneinander zu trennen, ist es auf jeden Fall besser, ihnen eine weitere Flugstrecke zu ermöglichen; es sei denn, es handelt sich bei der einen Hälfte um einen Schutzraum für den Winter. Gibt es denn sowas? Zicken sind nur zu einem gewissen Grad frostfest...

zu 2. Rinde an sich hat den Nachteil, leicht zu schimmeln. Außerdem muss sie regelmäßig ausgetauscht werden. Es gibt Waldbodenstreu im Zooladen, aber die ist, mit Verlaub, affenteuer. Du kannst, falls Du einen Gartenhäcksler hast, Streu aus geeigneten Ästen (siehe Homepage!) selbst herstellen oder belaubte Äste reinstellen; die Blätter geben auch einen ganz guten Bodenbelag ab. Müssen natürlich auch regelmäßig getauscht werden. Gleiches gilt für Hanfstreu und Buchenholzgranulat. Wir verwenden beides gemischt; es saugt ganz gut und ist trotzdem nicht staubig. Die Betonplatten solltest Du auf jeden Fall unten drunter liegen lassen; vielleicht solltest Du auch Gitter darunter verlegen. Ratten können sich durchgraben und sogar Platten anheben, und dann gibt es Todesfälle!
Mit Estrichsand kenne ich mich nicht aus; ich habe nur grade gelesen, dass er auch für Sandkästen geeignet ist. Wir nehmen lieber Vogelsand (gibt's auch im 25-kg-Sack), da sind kleine Muschelstücke drin, die den Vögeln Kalk liefern und Knabberspaß bieten.

zu 3. Einen lebenden Strauch in die Voliere setzen klappt bei Zicken leider nicht. Insgesamt überlebt kein Grünzeug allzu lange. Es ist aber gut, den Ast auszutauschen. Sehr gut eignet sich Hasel, da sie auch gerne geschält wird; Buche ist umstritten. Ansonsten siehe Homepage; da finden sich ein paar Anregungen!

Haben Deine Ziegensittiche Ringe? Manchmal kann man anhand der Farben oder der Zahlen darauf etwas über das Alter sagen. Wenn Du Fotos einstellst, können wir Dir auch bei der Geschlechtsbestimmung helfen.

Ich hoffe, ich konnte Dir auf die Schnelle schonmal weiterhelfen; bin gespannt auf die Fotos!
Jorla
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon Ziegenhirte » Di 5. Nov 2019, 07:07

Hallo Stefan,
ich sehe du konntest dich nun erfolgreich anmelden :ziege:winkend:
ich kann bis zu den Bildern von dir den Ausführungen von Jorla nur zustimmen.
Eine weitere Frage hätte ich noch: Ist die Voliere doppelt vergittert?
Das Kakariki-Paradise beantwortet bereits viele Fragen von Euch, oder besucht uns doch auch auf facebook oder YouTube
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon Stefan_1981 » Do 7. Nov 2019, 08:42

Moin zusammen,

ich mache das an dieser Stelle mal so, dass ich einen Dropbox Ordner und Link erstelle in welchen ich einfach alle Fotos die mit den Zicken zu tun haben hochlade.

https://www.dropbox.com/sh/am2flm2ynkhl ... 05aUa?dl=0

Prinzipiell schon mal ein paar weitere Anmerkungen:
- Die Voliere ist nicht doppelt vergittert
- Die Voliere scheint früher ein Eichhörnchenstall gewesen zu sein, das vermute ich aber auch nur weil in der Garage eine Sicherung ist die so beschriftet ist.
- In der Voliere sind Nistkästen verbaut die auch von jedem Tier angenommen werden. Sieht man auch unscharf in den Dropbox Fotos. Ich wollte da noch mal sauber machen und frisches Streu einfüllen. Das sollte recht frostsicher sein
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon Ziege » Do 7. Nov 2019, 16:19

Hallo,
ich würde sagen die Ziege auf Bild 9 am Futter hat Milben.
So stark sollte die Mauser jetzt nicht mehr sein.
Wahrscheinlich solltest du dann alle Tiere mit Ivomec behandeln (falls Milben zutrifft)

Die Einstreu würde ich komplett entfernen und gegen Sannd austauschen.
Die Ziegen haben zwar bestimmt viel Spass damit, aber Mulch ist schnell am verpilzen.
Ich nehme für meine immer Spielsand aus dem Baumarkt.
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon Stefan_1981 » Fr 8. Nov 2019, 08:37

Ach so...

das hatte ich ja ganz vergessen zu schreiben. Als ich dann plötzlich Ziegensittichhalter war, habe ich mich natürlich erstmal in die Materie eingelesen. Was fressen die, was brauchen die, was für Krankheiten können die haben. Daraufhin sind mir 2 Tiere aufgefallen die nicht 100% aussahen (unter anderem auch der zottelige) und bin mit diesen zum Arzt. Wir haben hier in Schüttorf einen TA der auf Gefieder spezialisiert ist. Der hat einen Kropf und Kloakenabstrich gemacht und mit mir zusammen unter dem Microscop untersucht. Daraus resultierte:
- Alle Vögel einen Tropfen Ivomec auf die Brust
- 5 Tage Lang Antibiotika und ein Vitamin Konzentrat ins Wasser
- Danach noch 3 Tage ein Mittel gegen Hefe

Derzeit sehen sie alle viel besser aus. Und das Foto am Futterpott (sieht man auch an der derben Sonneneinstrahlung) ist schon älter.
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon Ziege » Fr 8. Nov 2019, 13:42

Da lag ich ja richtig mit meiner Diagnose :-)

Ich musste das auch mal bei meinen machen.
Nur ich musste das 1x die Woche und 3 Wochen lang einen Tropfen in den Nacken geben. Kommt man vieleicht etwas leichter dran. Hauptsache auf die Haut und nicht ins Gefieder.

Das ist super das ihr einen TA vor Ort habt.
Ich fahre immer in die Taubenklinik nach Essen. Das sind dann immer ca. 50 km , aber dafür sehr fähige Ärzte.
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon Jorla » Fr 8. Nov 2019, 15:07

Alles richtig gemacht, würde ich sagen :ziege:klatscht:

So, wie die Voliere aussieht, wäre es relativ einfach, sie nachträglich doppelt zu vergittern; da die Balken außen sind, könnte man einfach eine zweite Schicht Gitter draufmachen. Ich weiß nicht, ob Du das machen willst; wir empfehlen es jedem. Wir mussten auf die harte Tour rausfinden, dass Greifvögel, Ratten und Marder in der Lage sind, Sittiche auch durch das Gitter schwer zu verletzen und auch zu töten. Ratten und Marder scheuchen nachts die Tiere auf und greifen sie dann, wenn sie in Panik ans Gitter fliegen.
Du hast geschrieben, die Nistkästen werden gut angenommen - als Schlafplätze? Das wäre ja recht sicher, wenn das alle machen. Gibt es in der Brutzeit (Winter) denn keinen Streit? Ich lehne mich mal gaaanz weit aus dem Fenster und vermute anhand der Bilder, dass Du drei Hähne und drei Hennen haben könntest :ziege:wessnix:
Hast Du schon rauskriegen können, ob es Paare gibt? Man erkennt das ganz gut, wenn zwei Sittiche gemeinsam fressen, etwas zusammen unternehmen und sich natürlich gegenseitig füttern. Muss übrigens auch nicht immer ein Hahn-Henne-Paar sein...
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon Stefan_1981 » Di 12. Nov 2019, 07:14

Guten Morgen

schon mal danke für die rege Beteiligung.
Ich bin gestern als es dunkel war mal mit der Taschenlampe zur Voliere und die Ziegen sind wirklich alle in den Kästen und keiner mehr draussen. Aber das ist mir direkt was anderes aufgefallen. Ratten,Marder etc ist eine Sache ... aber können Mäuse den Ziegen auch schaden ? Denn davon habe ich gestern direkt 2 gesehen die des Nachts durch die Voliere flitzen. Das Futter ist in nem geschlossenen Eimer, da können se nicht ran. Aber die Zicken lassen ja auch genug über ...

Allerdings stelle ich es mir schwer vor die Voliere Mäusesicher zu machen !?!
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Re: Wie die Jungfrau zum Kinde...

Beitragvon Jorla » Di 12. Nov 2019, 15:47

Jipp, mäusesicher ist draußen so gut wie unmöglich. Ich habe schon oft genug gesehen, wie sich gerade kleine Arten durch das Gitter wurzeln, sogar durch kleinere Gittergrößen oder auch durch Türspalte.
Ob sie den Zicken schaden? Nun, nicht direkt. Sie greifen nicht an oder so; ich denke, das Problem ist eher Mäusekot. Die Biester sind ja nicht grade stubenrein und käckeln gerne da, wo sie ihr Futter finden. Es ist halt nicht auszuschließen, dass dadurch Krankheiten übertragen werden.
Wir haben versucht, die Mäusepopulation vor unserer Voliere mit Lebendfallen einzudämmen. Ist ein mühsames Geschäft. :ziege:wessnix:

Wie groß ist denn der Gitterabstand bei Dir? Ich habe leider auch schon erlebt, dass sich bei zu grobem Gitter junge Ratten durchs Gitter gezwängt und einen Kanari umgebracht haben...
Jorla
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